Dorsten,

Dorsten-Lembeck blieb von Vogelgrippe nicht verschont

Dorsten / Gladbeck. Dies war ein Übungsszenario, das aktuell im Bereich des Möglichen liegt. "Die Vogelseuche rückt immer näher, da ist es besser, man ist gut vorbereitet!", informierte Peter Boll, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und Helferwerbung (BÖH). Am Samstag den 12.11.05 sollte nicht nur der Ernstfall im großen Stil, sondern auch die Zusammenarbeit mit den regionalen Feuerwehren, der Kreisleitstelle und den Ordnungs- sowie den Veterinärämtern geprobt werden. Ein Bauernhof des Grafen von Merfeldt mitten im Grünen von Dorsten-Lembeck war der Schauplatz einer stadtübergreifenden Katastrophenschutzübung.

Aufbau der Desinfektionsschleuse.

"Dieser Hof ist übrigens kein Geflügelhof", betont Peter Boll vom THW, so soll auch der letzte Zweifel, es könne sich um einen Ernstfall handeln, ausgeräumt werden. Schon aus der Ferne war das Ausmaß der Übung erkennbar: Der Hof wurde abgeriegelt und unter Quarantäne gestellt, Personen und Fahrzeuge mussten sich an den Meldeköpfen anmelden und nur noch durch die Fahrzeug-Desinfektionsanlage durften Fahrzeuge diesen Bereich wieder verlassen. Die Nachbarschaft wurde natürlich im Vorfeld darüber informiert, aber einige Samstagsspaziergänger und Jogger staunten nicht schlecht, als sie THW und Feuerwehr in voller Montur eine Desinfektionsschleuse aufbauen sahen. Diese Doppelschleuse stellte eine besonders große Herausforderung für die Mannschaft dar. Hier gab es für das zu desinfizierende Fahrzeuge zunächst eine Hochdruckreinigung, bevor unter der eigentlichen Desinfektionsdusche alle Keime abgetötet wurden.

Das dafür benutzte Wasser wurde im Abtropfbecken gesammelt, um es erneut gebrauchen zu können. Mit Frischwasser versorgt wurde das THW von der Freiwilligen Feuerwehr Lembeck. "Die Schleuse wurde eigentlich hinsichtlich der Maul- und Klauenseuche als eine von 5 im Kreis Recklinghausen angeschafft", erklärte der Fachberater des THW Helmut Haarmann den anwesenden TV-Teams. Der Kreis Recklinghausen stellt schon länger Mittel für die Tierseuchenbekämpfung bereit, schon bei der Maul- und Klauenseuche wurde der Bedarf an geeigneten Gegenmaßnahmen deutlich. "Unsere Übung ist in diesem Rahmen eine Premiere", sagt Peter Boll, "obwohl regelmäßig THW-Übungen, beispielsweise am Kanal, stattfinden. Dies zeigt jedoch auch die Vielseitigkeit des Technischen Hilfswerk". Auch stellte der Kreis Recklinghausen seinen kompletten ELW2 mit Personal zur Verfügung. Dort wurden über Funk alle Einsatzkräfte koordiniert und die Lagebesprechungen abgehalten. Die gesamte Organisation dieser Übung dauerte ca. zwei Monate. Im Ernstfall muss es natürlich schneller gehen: "Sechs Stunden nach der Alarmierung durch das Kreisveterinäramt können wir die Anlage in Betrieb nehmen", so der Zugführer Jörg Prus.

Die Feuerwehr Gladbeck stellte mit der Dekon-P eine weitere wichtige Station, das Dekontaminationszelt für Personen, zur Verfügung. Denn bei der Vogelgrippe kommt es sehr auf den Personenschutz an. Am Samstag durften zwei Helfer des THW OV Dorsten/Gladbeck auch hier den Ernstfall proben. "Hier folgt ebenfalls auf eine Grobreinigung eine Desinfektion", erklärte Holger Mehl, Zugführer des Chemie- und Strahlenschutzzuges der Feuerwehr Gladbeck.

Die Feuerwehr Gladbeck stellte mit der Dekon-P eine weitere wichtige Station, das Dekontaminationszelt für Personen, zur Verfügung. Denn bei der Vogelgrippe kommt es sehr auf den Personenschutz an. Am Samstag durften zwei Helfer des THW OV Dorsten/Gladbeck auch hier den Ernstfall proben. "Hier folgt ebenfalls auf eine Grobreinigung eine Desinfektion", erklärte Holger Mehl, Zugführer des Chemie- und Strahlenschutzzuges der Feuerwehr Gladbeck.

Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt. "So übt unsere Küche gleich mit!", freute sich Peter Boll. Schweinebraten mit Sauce Hollandaise, Salzkartoffeln und ein Fischgericht standen auf der Speisenkarte von Julia Richter für den samstäglichen Einsatz. Sie ist die ehrenamtliche OV-Köchin am FKH. "Wir sind meistens die ersten vor Ort und die letzten die gehen", berichtet die Köchin, die mit zwei Helfern gut 200 Personen durchgängig versorgen kann. Sie achtet auf Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate sowie auch auf die anderen Sonderwünsche, ihre Vollpension ist ein wichtiger Bestandteil jedes Großeinsatzes und "hat den Kameraden noch immer gut geschmeckt". Die Nachbearbeitung dieser Übung findet nur ersteinmal in den Organisationen satt um dann in einem kurzen Zeitraum sich zusammen in der Kreisleitstelle zu treffen. Dort soll dann das weitere Vorgehen abgesprochen und arrangiert werden.


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