Gladbeck,

Bahnunglück in Gladbeck

Laut Bundespolizei prallte ein nicht beladener Gefahrgutzug, der aus dem Chemiepark Marl kam und gerade aus dem Bahnhof Gladbeck -West heraus gefahren war, in die Flanke eines beladenen Kohlenzugs, der von Bottrop kommend über Gladbeck-West zum Kraftwerk Scholven unterwegs war. Laut Bahn wollte offenbar der Gefahrgutzug über eine Weiche bereits auf das Gleis, das der Kohlenzug noch befuhr.

Umgekippte Wagen des Gefahrgutzugs

Gegen 13:30 Uhr wurde der THW Ortsverband Gladbeck/Dorsten durch den Leiter der Feuerwehr Gladbeck alarmiert. Die DB AG forderte die Unterstützung des THW an um die Bergungsarbeiten so schnell und sicher wie möglich durchzuführen zu können. Der Einsatzauftrag des Notfallmanagers umfasste das Ausleuchten der gesamten Unfallstelle, die Verpflegung aller an der Unfallstelle arbeitenden Kräfte und Technische Hilfe nach Bedarf. Die Einsatzdauer wurde mit zwei bis drei Tagen eingeschätzt. Sofort nach der Alarmierung begab sich der Zugführer Jörg Prus an die Einsatzstelle um sich ein Bild von der Lage zu machen und dem Notfallmanager als Fachberater zur Seite zu stehen. Die eintreffenden Kräfte begannen unverzüglich mit den Vorbereitungen zur Beleuchtung der Einsatzstelle. Die Wetterprognose sagte schlechtes Wetter mit Starkregen und Sturmböhen für die nächsten zwei Tage voraus. Da der Unfall sich auf einer Brücke ereignete, wurde ein gesicherter Aufstieg auf den Bahndamm aus Leiterteilen erstellt um diesen Gefahrlos besteigen zu können . Den Kräften bot sich ein Bild der Verwüstung. Die Lok des Gefahrgutzuges stand aufgerissen zwischen zwei Gleisen, der erste Kesselwagen war auf die Seite gestürzt, dabei wurden drei der vier Achsen abgerissen. Der zweite Kesselwagen sprang aus den Schienen, blieb aber stehen. Auf dem gegenüberliegenden Gleis waren drei Kohlewagen umgestürzt und haben dabei ihre Ladung verloren. Bis zum Beginn der Dunkelheit wurde die Einsatzstelle auf beiden Seiten beleuchtet, damit die Bergungsspezialisten der Bahn die ganze Nacht durcharbeiten konnten.

Nacheinander wurden die Lock und die Kesselwagen von zwei Bahnkränen gehoben, gedreht und wieder aufs Gleis gesetzt. Immer wieder haben unsere Helferinnen und Helfer die Beleuchtung während der Arbeiten umgesetzt und dem Bedarf angepasst. Die OV-Küche hat alle Kräfte mit drei Mahlzeiten pro Tag und Getränken versorgt, was erheblich zur Stärkung der Motivation der Kräfte beigetragen hat. Wertvolle Hilfe hat der Aufenthalts und -Sanitärcontainer der Helfervereinigung geleistet, hat doch dadurch die ganze Zeit über ein WC und Aufenthaltsraum zur Verfügung gestanden. Als am Sonntag das Wetter immer schlechter wurde haben wir noch ein Aufenthaltszelt zur Einnahme der Verpflegung aufgestellt, das dankend von den mittlerweile völlig durchnässten Bergungskräften angenommen wurde. Am Abend des zweiten Tages waren die Arbeiten so weit fortgeschritten das noch in der Nacht mit dem Rückbau der Beleuchtung begonnen werden konnte. Ab dem Morgen des Montag wurde dann das gesamte Material zurückgebaut, gereinigt und wieder einsatzbereit auf die Fahrzeuge verlastet während die Bergungsarbeiten weitergingen und die Einsatzkräfte weiterhin versorgt wurden. Am Abend des mittlerweile dritten Einsatztages wurde der Einsatz nach mehr als 55 Stunden mit der Meldung „Einsatzende“ an die Geschäftsstelle beendet.

Eingesetzt waren 26 Helferinnen und Helfer des THW OV Gladbeck/Dorsten

Fachberater

Zugtrupp

Bergungsgruppe 1

Bergungsgruppe 2/Beleuchtung

OV-Stab



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